Vom Schering-Werk zum Biotech-Standort: Der berlinbiotechpark steht heute für Innovation, doch seine Wurzeln reichen bis ins 19. Jahrhundert. Über 150 Jahre Industriegeschichte haben diesen Ort geprägt.

1851 gründete Ernst Christian Friedrich Schering die „Grüne Apotheke“ in Berlin. Daraus entwickelte sich die spätere Schering AG, die ab 1871 als Aktiengesellschaft firmierte. Ab 1879 wurde in Charlottenburg ein Werk errichtet, das stetig wuchs und bald zum Herzstück des Unternehmens wurde.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts nahm das Werk eine Vorreiterrolle ein: 1893 wurde eine bakteriologische Abteilung gegründet, 1894 folgte eine eigene Produktion für Fotopapiere und Filme, unter Anderem das bekannte „Satrap“-Papier. Ab 1904 wurden synthetischer Kampfer für Zelluloid sowie galvanotechnische Hilfsmittel wie Trisalyte hergestellt.




In den Zwischenkriegsjahren diversifizierte sich das Werk weiter: Röntgenbedarf, Pflanzenschutz-mittel und Polituren für die Holzpflege erweiterten das Portfolio. In den 1920er Jahren verlagerte Schering die Ätherproduktion nach Adlershof: ein erster Schritt zur Konzentration auf andere Standorte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das beschädigte Werkgelände in Charlottenburg wieder aufgebaut. Es blieb produktiv, verlor jedoch im Lauf der Jahrzehnte zunehmend an Bedeutung gegenüber anderen Standorten.

1999 entschied sich Schering, auf den Standort im Berliner Wedding zu konzentrieren. Das Gelände in Charlottenburg wurde zu einem modernen Technologiepark umgewandelt.
So entstand der Berlin Biotechpark in enger Partnerschaft mit Schering.

Der berlinbiotechpark hat sich seither umfassend modernisiert und bietet Unternehmen aus der Biotechnologiebranche ein zukunftsfähiges Umfeld. Renommierte Firmen wie Carl Zeiss Meditec AG, BASF Metabolome Solutions und SGS INSTITUT FRESENIUS sind hier ansässig. Als einziger innenstadtnaher Biotech-Standort in Berlin vereint der Park Geschichte mit Zukunft und schafft Raum für wissenschaftlichen Fortschritt und wirtschaftlichen Erfolg.